TERRA GSE-Online


Infoblatt Christlich Demokratische Union (CDU)


Entwicklung und Aufbau der großen Volkspartei



CDU


Entwicklung

Laut Programm ist die CDU "Sammelbecken für nationale, liberale, konservative und sozial orientierte Wähler", die Katholiken und Protestanten, Mittelstand und Großindustrie, Arbeiter und Bauern integriert.
Als demokratische und föderalistische Volkspartei wurde die CDU 1945 in Berlin und im Rheinland gegründet. Sie sieht sich als Partei, die sich an alle Menschen in allen Schichten und Gruppen des Landes richtet. Die Politik beruht auf dem christlichen Verständnis vom Menschen und seiner Verantwortung vor Gott.
Erster und die Partei prägender Vorsitzender wurde Konrad Adenauer. Ab 1963 formte Ludwig Erhard als Bundeskanzler die CDU, die Soziale Marktwirtschaft und den wirtschaftlichen Aufschwung. Seit 1949 bildete die CDU eine Fraktionsgemeinschaft mit der seit 1945 in Bayern bestehenden Christlich-Sozialen Union (CSU).
Die CDU setzte sich seit 1945 für die europäische Integration Deutschlands und für die Westeinbindung in Europäische Gemeinschaft und NATO ein. Zentrales Ziel war die Wiedervereinigung Deutschlands.
Im Oktober 1982 verband die CDU/CDU eine Koalitionsregierung mit der FDP, die in den Wahlen von 1983, 1987, 1990 und 1994 bestätigt wurde.
1989 wurden die Unruhen in Ostdeutschland immer größer und die Menschen stürzten in einer friedlichen Revolution das DDR-Regime und schafften die Voraussetzung für die Wiedervereinigung mit Westdeutschland . Unter Helmut Kohls Regierung (CDU) entstand ein einiges und freies Deutschland.
In der Bundesrepublik Deutschland war die CDU von 1949 -1969 und von 1982 - 1998 die tragende Regierungspartei. Bis zur Bundestagswahl 2005 befand sich die CDU nach 16jähriger Regierungszeit von Bundeskanzlers Helmut Kohl in der Opposition. Nach der Bundestagswahl 2005 stellte die Partei in einer großen Koalition mit Angela Merkel, die seit 2000 CDU-Bundesvorsitzende ist, die Bundeskanzlerin. Nach der Bundestagswahl 2009 bleibt Angela Merkel in einer Koalition mit der FDP Bundeskanzlerin.
In der ehemaligen DDR ordnete sich 1949 die CDU als Blockpartei der SED unter. Nach den politischen Umwälzungen von 1989 wurde sie eigenständige politische Kraft und ging 1990 aus den Volkskammerwahlen als stärkste Partei hervor. Die Ost-CDU stellte in der DDR-Regierung nach der Wende (1989) den Ministerpräsidenten (Lothar de Maizière). Im Oktober 1990 vereinigte sie sich mit der westdeutschen CDU.


Aufbau

Die CDU ist eine föderal geprägte Partei. Sie hat insgesamt 17 Landesverbände, mit diesen ist sie in 14 Bundesländern vertreten (nicht in Bayern) und in den Städten Braunschweig, Hannover und Oldenburg, ferner 27 Bezirksverbände, 336 Kreisverbände und ca. 10.000 Ortsverbände. Bundesweit engagieren sich etwa 520.000 CDU-Mitglieder.


Bundesregierungen mit CDU-Beteiligung

1. Wahlperiode (1949 - 1953): Bundeskanzler Konrad Adenauer
2. Wahlperiode (1953 - 1957): Bundeskanzler Konrad Adenauer
3. Wahlperiode (1957 - 1961): Bundeskanzler Konrad Adenauer
4. Wahlperiode (1961 - 1965): Bundeskanzler Konrad Adenauer (bis 15. Oktober 1963), Bundeskanzler Ludwig Erhard (ab 16. Oktober 1963)
5. Wahlperiode (1965 - 1969): Bundeskanzler Ludwig Erhard (bis 30. November 1966), Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (ab 1. Dezember 1966)
9. Wahlperiode (1980 - 1983): Bundeskanzler Helmut Kohl (ab 1. Oktober 1982)
10. Wahlperiode (1983 - 1987): Bundeskanzler Helmut Kohl
11. Wahlperiode (1987 - 1990): Bundeskanzler Helmut Kohl
12. Wahlperiode (1990 - 1994): Bundeskanzler Helmut Kohl
13. Wahlperiode (1994 - 1998): Bundeskanzler Helmut Kohl
16. Wahlperiode (2005 - 2009): Bundeskanzlerin Angela Merkel
17. Wahlperiode (seit 2009): Bundeskanzlerin Angela Merkel


Literatur

Andersen, Uwe und Wichard Woyke (Hrsg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. Opladen 1992.
Gabriel, Oskar W., Oskar Niedermayer und Richard Stöss (Hrsg.): Parteiendemokratie in Deutschland. Opladen 1997.
Mintzel, Alf und Heinrich Oberreuter (Hrsg.): Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Sonderausgabe der Landeszentrale für politische Bildung NRW. Bonn 1990.
Pötzsch, Horst: Die deutsche Demokratie. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 2004.
Sontheimer, Kurt und Wilhelm Bleek: Grundzüge des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. München 1997.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Christine Reinke
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2004/2010
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 23.04.2010